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Multimedia, wie der Name schon andeutet, ist alles, was mehrere Medien nutzt.
Der Begriff ist zwar etwas diffus, aber man kann dennoch versuchen, ihn zum fassen. Medium, die Einzahl von Medien, ist ein Kanal, mit dem sich eine Nachricht übermitteln lässt. Das kann geschriebener oder gesprochener Text sein, Bilder, wie Zeichnungen oder Fotos, Bücher, und Drucke, oder bewegte Bilder wie Filme und Animationen. Auch exotischere Formen der Kommunikation, wie Rauchzeichen, zählen zu den Medien. Dann gibt es da noch die technischen Varianten, über Radiowellen bis hin zu Glasfaserkabel.
Multimedia an sich gibt es also schon lange, zum Beispiel ein Text mit einem Bild dazu. Dies ist eine mindestens seit dem Mittelalter verbreitete Kombination der Wissensvermittlung. Heutzutage meint man mit Multimedia meist aber vor allem digitale Medien, also solche, die Strom benötigen, von einem Computer codiert sind und die digital übertragen werden.
Inhalten, die mit Multimedia übermittelt werden, begegnet man heute auf Schritt und Tritt. Für Jugendliche ist der Blick in das Smartphone oft die erste und die letzte Aktion des Tages. Und in den seltensten Fällen geht es dort nur um das Medium Text. Selbst Kurznachrichten werden mit Smilies oder Bildern garniert, welche die Nachricht bereits multimedial machen. Es werden Videoanrufe gemacht (Bild und Ton) und die Fotos vom Essen von Freunden und der Familie kommentiert.
Auch unbeabsichtigt wird man immer mehr mit Multimedia konfrontiert. In Einkaufszentren, beim Warten auf Bus und Zug oder in großen Städten sind viele Werbetafeln multimedial und versorgen einen mit stets neuen Botschaften über Produkte, die man doch mal kaufen könnte. Und ein wegschauen fällt schwer, denn das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, Bewegungen und Leuchten wahrzunehmen und kann das schlecht dauerhaft ignorieren.
Aber natürlich werden multimediale Nachrichten nicht nur im trivialen Bereich ausgetauscht. Zur Vermittlung von Wissen und Inhalten ist es oft enorm hilfreich, seine Botschaft über mehrere Kanäle zu übermitteln. Das alte Sprichwort "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" hat durchaus seine Berechtigung, und viele Bilder brauchen auch die erläuternden Worte, um verständlich oder nützlich zu sein. Und ein Film, was ja eine schnelle Abfolge von Bildern, mit Ton unterlegt, ist, kann viel besser Prozesse und Vorgänge vermitteln als die bloße textliche Beschreibung. Denn schließlich entspricht ja Bewegung mit Geräusch dem, was die Menschen seit es sie gibt um sich herum wahrnehmen und worin sie deswegen besonders gut sind, es zu verarbeiten. Multimediales Lernen verspricht schnellere und länger anhaltende Erfolge. Videokonferenzen, wie die Corona-Krise gezeigt hat, können persönliche Treffen fast oder ganz vollständig ersetzen. Und das Internet bringt einem die ganze Welt nach Hause oder an jeden Ort, an dem man sich gerade befindet, sofern man dort Empfang hat.
Ein Aspekt der heutigen Multimedialität ist die viel genutzte Möglichkeit der sofortigen Rückmeldung des Nutzers. Moderne Übertragungsstandards erlauben eine Beantwortung oder Kommentierung von Nachrichten ohne Zeitverlust. Auch die Messung des Interaktion mit der Nachricht und daraufhin wieder die eine folgende Antwort zählt inzwischen zum Standard. So werden oft nur jene Meldungen dem individuellen Nutzer präsentiert, von denen man vermutet, dass sie ihn oder sie interessieren, Werbung wird auf persönliche Vorlieben zugeschnitten und selbst von wichtigen Ereignissen werden nur jene präsentiert, bei denen von Interesse oder gar Zustimmung ausgegangen wird. Das birgt die Gefahr, Personen in ihrer Filterblase festzuhalten und dafür zu sorgen, dass diese gar nicht erst wahrnehmen, dass es auch noch andere Meinungen als die eigene geben kann. Hier konterkariert die Multimedialität schließlich ihren eigenen Namen, denn obwohl die Kanäle noch vielfältig sind, sind es die übertragenen Botschaften nicht mehr.
Wohin das alles führen wird ist natürlich unklar. Viele Stimmen sehen die multimediale Entwicklung zwiespältig oder kritisch. Aber schließlich wurde ja auch vor 500 Jahren vor dem Buchdruck gewarnt, der die Menschen mit zu viel Informationen versorgen und damit überfordern würde.
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